10 Fragen an… Ausgabe 01
In loser Reihenfolge wollen wir Teammitgliedern, Kunden, Partnern und Freunden der Agentur zehn Fragen stellen und so herausfinden, was den Einzelnen, das Team, die Branche, die Wirtschaft bewegt, begeistert und inspiriert. Den Anfang macht die Geschäftsführung der GRAL GmbH selbst: Alex Wolfrum und Edith Offermann
1. Was fasziniert euch persönlich seit so vielen Jahren an der Arbeit in der Livekommunikation?
Alex: Mich fasziniert vor allem immer wieder die Unterschiedlichkeit unserer Kunden und der Ziele der Kunden. Vom Mitarbeiterfest für ein Stahlwerk, über eine fulminante Film- oder Serienpremiere zum Staatsakt. Jedes Event hat sein Ziel, in das man sich eindenken darf und muss, um so das optimale Ergebnis im Budgetrahmen hervorzuzaubern.
Edith: Mir geht es ganz ähnlich, ist doch jeder Event anders und jedes Mal neu, auch wenn das Handwerkszeug immer wieder ähnlich ist. Dass wir uns in kreativen Prozessen immer noch stetig weiterentwickeln und jedes Mal aufs Neue unser Ansporn ist, ein unvergessliches, emotionales Erlebnis zu kreieren – denn trotz einer zunehmenden Digitalisierung ist das persönliche Treffen und Erleben bei Liveevents unersetzbar.
2. Wie alle Wirtschaftsbereiche verändert sich auch die Kommunikationsbranche stetig. Wie hat sich eurer Einschätzung nach die Livekommunikation in den letzten Jahren (Jahrzehnten) verändert?
Edith: Events sind vor allem in den letzten rund zehn Jahren in vielen Bereichen vor allem digitaler geworden und auch die Kommunikation für und über Events hat sich extrem verändert. Sehr oft denken wir für Events auch in ihren Impact im Bereich Social Media mit. Und natürlich ist Nachhaltigkeit bei Events in doppeltem Sinn eine der wichtigsten Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Alex: Etwas längerfristig betrachtet hat sich der Bereich Livekommunikation von teilweise durchaus „platten“ Sponsorings oder der rauschenden, aber mehr oder weniger anlasslosen Party emanzipiert und ist zum Baustein in einer facettenreichen, stringenten Kommunikationsstrategie sowohl intern als auch extern geworden.
3. Was waren die größten Herausforderungen, denen ihr in eurer beruflichen Laufbahn gegenüberstandet?
Alex: Es waren oft Störungen von außen. Mal eine große kurzfristige Gegendemo, mal eine Location ohne jede Baugenehmigung. Den Spirit in der Corona-Krise im Team und auch bei mir selbst hochzuhalten, als überhaupt nicht klar war, ob die x-te Virusvariante es jemals wieder erlauben würde, dass viele Menschen sich begegnen, war persönlich und unternehmerisch herausfordernd. Hier nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern weiterzumachen, zwischenzeitlich durchaus andere Themenfelder zu besetzen, aber weiter an Livekommunikation zu glauben, war schwierig, aber etwas, was wir vor allem durch den Zusammenhalt im Team letztlich gemeistert haben. Ich freue mich, dass alle MitarbeiterInnen, denen wir die Treue gehalten haben, dieses Treue auch der Firma gehalten haben.
Edith: Ja, tatsächlich war die Pandemie ein Moment, in dem alle Arbeitsweisen und Felder des Eventmanagements total auf den Kopf gestellt und hinterfragt wurden. Aber durch totalen Zusammenhalt im Team und der Branche insgesamt haben wir den Moment sehr positiv gedreht, Dinge neu gedacht und uns weiterentwickelt.
4. Welche Momente – egal ob groß oder klein – machen euch besonders happy?
Alex: Es sind diese Momente, wenn Kunden Vertrauen in uns haben. Unvergessen ist für mich der Tag, an dem ein Kunde nach einer Episode ohne uns sich wieder an uns gewandt hat.
Edith: Wenn ich auf einem gelungenen Event steht und fühle, was für ein Glück ich habe, mit einem so tollen Team und so netten Kunden und Dienstleistern zusammenarbeiten zu dürfen. Das Vertrauen ist enorm und es macht einfach Spaß, zusammen zu sein.
5. Gibt es eine bestimmte Aufgabe oder Tätigkeit, die für dich einfach niemals langweilig wird?
Alex: Komischerweise sind es für mich Genehmigungsverfahren. Wenn sich ein Kunde das schier Undenkbare oder vermeintlich Einfache wünscht, sich dann „Herausforderungen“ auftun und ich mit dem Team die entscheidende Vorschrift finde und die Behörde überzeugen kann, dann ist das wie Brettspiel, bei der nach vielen Zügen auf einmal alles Sinn ergib.
Unvergesslich ist für mich das Event, bei dem ein vermeintliches Brutgebiet der blauflügeligen Ödlandschrecke ein Medien-Event mit internationalen Gästen und Stars drohte unmöglich zu machen. Den richtigen Paragrafen dann zu kennen und zu wissen, dass dieses Insekt fast taub ist, war der Schlüssel zur Genehmigung und einem zufriedenen Lächeln auf meinem Gesicht.
Edith: Für mich ist es eher der kreative Prozess der Konzeptarbeit. Sich gemeinsam ganz tief in das Thema des Kunden einzuarbeiten und genau die passenden Ideen und Maßnahmen zu entwickeln, macht mir einfach immer wieder Spaß.
6. Wo findet ihr Inspiration?
Alex: Ich finde Inspiration im Gespräch mit meinem Team und in der allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Stimmung. Diese sauge ich im politischen Umfeld, durch Gespräche und durch die Medien oft auf. Und manchmal kommen die besten Ideen ganz klassisch unter der Dusche…
Edith: Ich interessiere mich sehr für Design und Kunst, stöbere in Blogs und ganz oldschool in der Zeitung und nehme auch von meinen Reisen ganz viele Ideen mit.
7. Was sind Aufgaben und Tätigkeiten, die ihr gern an eine KI abgebt bzw. abgeben würdet?
Alex. Ach, am liebsten das Niederscheiben von Gedanken, aber das wird wahrscheinlich noch sehr lange dauern.
Edith: Ganz klar, Grundrissplanung, da das oft sehr kleinteilig und langwierig ist.
8. Was sind Fähigkeiten, die ein guter Eventmanager oder eine Eventmanagerin zu GRAL unbedingt mitbringen muss?
Alex: Begeisterung, Wissen und erste praktische Erfahrung. Ohne Praxis bleibt Wissen nur Theorie. Die meisten bei GRAL bringen Vorbildung aus einem Bereich mit: Hotel, Gastro, Jura, Geisteswissenschaften, Tourismus oder einfach auch einen wachen Geist.
Edith: Ein guter Eventmanager ist ein bisschen wie ein Dirigent, der ein harmonisches Orchester aus Kreativität, Organisationstalent und zwischenmenschlichen Fähigkeiten leitet. Wir suchen nach Talenten, die nicht nur über Gespür für Trends und Innovationen verfügen, sondern auch die Kunst beherrschen, aus Visionen Realität werden zu lassen. Flexibilität, Belastbarkeit und die Fähigkeit, in einem sich ständig wandelnden Umfeld zu navigieren, sind ebenfalls unerlässlich. Doch darüber hinaus legen wir großen Wert auf Teamgeist und Empathie – denn letztendlich sind es die zwischenmenschlichen Beziehungen, die den Erfolg eines Events ausmachen.
9. Wie würdet ihr die Unternehmenskultur der GRAL beschreiben, und welche Werte sind euch da besonders wichtig? Gibt es etwas, was GRAL auszeichnet, besonders macht?
Edith: Ich halte uns für absolut zuverlässig und in der Durchführung präzise, aber auch innovativ und kreativ. Neugierig und offen, wenn es um Ziele geht: Geht nicht, gibt es erst mal nicht. Fair und fast familiär. Eine Gruppe sehr individueller Teamplayer, die gemeinsam die unterschiedlichsten Herausforderungen umsetzen, wobei jeder dabei seine ganz eigene Note miteinbringen kann und darf. Und es ist unglaublich und in unserem Bereich auch eher ungewöhnlich, dass viele Kolleginnen und Kollegen schon so lange dabei sind und die Agentur mitgestalten.
Alex: Es geht bei uns auch oft um eine Kombination aus Instinkt, dem Abgleich der eigenen Ideen mit denen der Kollegen und Kolleginnen – und natürlich auch denen des Kunden, und schließlich darum, diese gemeinsam umzusetzen. Dabei folgen wir niemals einem starren Schema. Die Möglichkeit, bei jedem Event individuell maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, ist das, was uns besonders auszeichnet.
10. Wie seht ihr die Zukunft der Eventbranche allgemein und welche langfristigen Ziele und Visionen habt ihr für GRAL?
Alex: Der Boom nach Corona und die Dankbarkeit der einzelnen Gäste haben mir gezeigt, dass unser Beruf weiter wichtig bleiben wird, auch wenn sich einzelne Elemente verändern, zum Bespiel durch technologische Entwicklungen. Der Mensch ist ein „Herdentier“ und empfindet persönliche Begegnungen bereichernd und inspirierend, das ist und bleibt meiner Meinung die Basis unserer Branche.
Edith: Absolut, ich glaube fest daran, dass sich die Bedeutung von Live-Events in einer zunehmend digitalisierten Welt weiterhin behaupten wird. Wir konzentrieren uns vor allem darauf, weiterhin innovative und einzigartige Erlebnisse zu schaffen, die Menschen zusammenbringen und unvergessliche Momente schaffen. Nachhaltigkeit, Technologieintegration und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse unserer Kunden stehen dabei im Mittelpunkt.
Alex: Unsere teilweise langjährigen Kunden weiterhin immer wieder aufs Neue von unseren Konzepten und Ideen zu begeistern und natürlich damit auch immer wieder neue Kunden zu überzeugen, ist der Kern – aber auch das in der Vergangenheit erarbeitete Vertrauen bei Kunden, Behörden und Partnern zu erhalten und auszubauen. Das alles wird uns als Agentur auch künftig weiter wachsen lassen, vielleicht langsam, aber gesund.